Herbst 2002

08. August 2002

Der erste große Pilzschub ist vorbei und die Steinpilze, Hexenröhrlinge und Rotkappen wachsen nur noch spärlich. So bin ich heute mit dem Fotoapparat in den Wald gegangen um einige Eindrücke mit nach hause zu nehmen. Schon das erste Waldstück, das ich aufsuchte und das immer wieder einige Steinpilzfunde wachsen lässt, bescherte eine Überraschung. Der Boden war übersät mit Rotbraunen Milchlingen, die reinste Invasion ich zählte auf einem qm 47 Stück.

Hallimasch, ein Herbstpilz, ist auch schon da, ich fand ihn so klein wie auf dem Bild aber auch schon groß und kopflos, weil im ein Pilzgänger die schmackhaften Köpfchen abgepflückt hatte. Den Honiggelben Hallimasch konnte ich auch  entdecken. Ich habe mir mal aus Hallimaschhüten eine Suppe gekocht, die schmeckte vorzüglich.

Mein Rundweg führte mich in einen Fichten-Buchenhochwald. Hier können sich die Pilze gut unter dem Buchenlaub verstecken. Ihre Tarnung ist hervorragend auch die Schneckenfraßstellen tragen noch dazu bei, das der Pilzhut in der Blätterschicht kaum auszumachen ist. Aber einem jahrelang geschärftem Pilzblick kann auch die beste Verkleidung nicht widerstehen und so wanderte der schöne Steinpilz in meinen Korb.

Die Natur verleiht ihren Geschöpfen immer eine optimale Anpassung, so ist dieser Grasfrosch mit seiner Zeichnung seiner Umgebung so ähnlich, dass ich ihn sicher übersehen hätte, wäre er nicht vor mir aufgesprungen. So verziert er nun diese Seite mit seinem warmen Braun, als ich ihn blitzte hat er nicht mal mit dem Augenlid gezuckt!

Diesen taufrischen Fichtenporling  beobachte ich schon seit einigen Wochen und sehe zu wie er immer größer wird.  Er wächst auf einem Fichtenstamm der letzten Winter gefallen sein muss. Heute glänzte er in seinem Regenkleid in allen Regenbogenfarben von Weitem.

Vereinzelt fand ich Steinpilze auch einige Oldis, die sich in die Flugfichten geduckt hatten und jetzt in ihrer ganzen Größe mit dem Hut unter den Zweiglein hervorlugten. Keiner hat sie in ihrem Versteck gefunden und so gibt es wieder Sporen für die Pilzverbreitung. Viele Korallenpilze gibt es und  orange leuchtende Klebrige Hörnlinge verzieren fast jeden alten  Baumstumpf.

Täublinge mit ihren hübschen bunten Hüten spielten Ringelreihen um die Bäume, manche grasgrün oder dunkelrot, gelbe Hüte sind schwer im Vormarsch und auch nur blassrosa angehauchte färbten den Waldboden. Dicke weiße Wollige Milchlinge standen in großen Familien herum und drückten die Erde auf. Einen weithin goldgelb schillernden Waldchampignon sah ich und einen zerflederten Steinpilz den sich eine Maus über eine dicke Wurzel vor ihre Behausung geschleppt hatte. Schätze der Pilz wiegt drei mal so viel wie die Maus.

Es macht einfach Spass durch den Wald zu gehen und die Natur zu beobachten. Auf dem Rückweg bekam ich noch ein Geschenk:

Einen Steinpilz mit einem besonders hübschen Standort, eine Minibuche beschattet ihn.

Nun machte ich mich auf den Heimweg, schön war es, viel frische Luft gab es und Sonnenschein und Ruhe, ganz alleine war ich auf dem Areal unterwegs. Ein Spaziergang auch für die Seele. Tschüss bis zum Nächstenmal.