Pilzsuche im Erzgebirge 2

Am Donnerstag ist Austernseitlingssuche angesagt. Carmen weiß eine Buche, da sollen sie in luftiger Höhe am Stamm wachsen. Das Problem ist noch, wie kommen wir da dran? Nach kurzer Überlegung wissen wir es.

Aus der Besenkammer wird eine Teleskopstange gekramt. Ein scharfes kleines Küchenmesser und breiter fester Klebestreifen, schon ist die Erntemaschine komplett. Bei der Buche angekommen. Sehen wir viele weiße Schnittstellen am Stamm aber nicht einen Pilz, Mist zu spät. Doch gibt es noch mehr Aupiplätzchen und siehe da, es gibt was zu ernten.

Wir müssen hier nicht in die Höhe. Zu den Strünken an denen die Pilze so wunderschön gewachsen sind, müssen wir uns bücken. Also kommt unsere treffliche Erntemaschine nicht zum Einsatz, wenn man schon vorbereitet ist!

Allzusehr ärgern wir uns nicht, sondern ernten diese so sauberen Pilze. Sie füllen eine große Pfanne. Sehr schmackhaft sind diese Seitlinge mit einem angenehmen Biss. Nachmittags besuchen wir den Waldgeisterweg bei Ehrenfriedersdorf. Das ist ein hübsch angelegtes Areal, mit geistreich geschnitzten Holzköpfen. Es macht Spass dort durchzugehen. Bei sonnigem Wetter besuchen wir die Greifensteine in der Nähe. Geologisch eindrucksvoll und ein Schmankerl zum Anschauen. Das Wetter bleibt schön. Carmen beschließt eine Fahrt zum Fichtelberg bei Oberwiesenthal. Hübsch kalt ist es da oben, die Pfützen sind vereist. Weit können wir ins Land schauen bis Tschechien und in das Oberbecken von Markersbach. Sieh an, da ist ja Wasser drin! Nun müsste der untere See fast leer sein. Das schauen wir an!


Leer? Eher weniger, aber Gluckis Anglerbucht sitzt auf dem Trockenen. Heute am letzten Tag meines Besuches ziehen wir wieder durch die Wälder und niedrigstes Dickicht. Dicke Beutelstäublinge reifen vor sich hin.

Es tut sich eine Schneiße auf und es ist freie Sicht auf Fichtel- und Keilberg.

Grazile Korallen und späte Herbstlorcheln stecken im bunten Laub. “Hallo! Glucki, du musst hier herkommen!”

“Schau an! So schöne Rotkappen!” Kurz darauf muss ich mich durchs Geäst kämpfen, denn sie hat auch Pilze gefunden, gut getarnte und versteckte. Abends sind Pilzschnitzel angesagt. Die Semmelbrösel zum Panieren vermischt Glucki mit Parmesankäse. Hmmmh! Das ist ein Gedicht von Geschmack. So werde ich meine Pilze in Zukunft immer zubereiten. Wenn zwei Pilzverrückte wie wir aufeinander treffen, ist das ein Hochgefühl für beide. Morgen verlasse ich diese gastliche Gegend. Um einige schmackhafte Pilzrezepte und schöne Erlebnisse reicher.