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Wir steigen aus, sofort sind wir umschwärmt. Nicht von anderen Pilzlern sondern von hunderten von Stechmücken. Meine Gegenmittel liegen natürlich in meinem Auto und nicht in Hannas. Sie aber hat vorgesorgt. Mit ihrem Antimückenmittel sprühe ich mir die Hände nass. Es gibt nicht schlimmeres, als fotografieren zu wollen und die Mücken schlagen in dem Moment zu.
Erst kann ich mich nicht entschließen den Wald rechts oder links vom Weg in Augenschein zu nehmen. Rechts ist mir doch zu viel Unterbewuchs und ich wende mich links der Böschung zu. Morchelig sieht es für mich hier in keinem Fall aus. Der sandige Untergrund und viel Gestrüpp lässt mich schlecht vorwärts kommen. Da vorne schimmert was Weißes im Hang? Bei näherem Hinsehen entpuppt sich das Etwas als vergammelter Steinpilz. Ich bin entsetzt! Haben wir den falschen Zeitpunkt! “Hanna! Schau mal!” Hanna denkt sich nichts dabei, sie weiß ja, es soll Steinpilze geben. Sie hat inzwischen auf der anderen Straßenseite kleine Risspilze entdeckt. Ich fotografiere sie und umrunde die Kiefer unter der sie stehen. Was drückt denn da aus dem Boden? Ein sandiger Fleck mit einer leichten Erhebung! ich buddle das “Ding” aus. Ist das ein Steinpilz? Diese Farben sind mir fremd. Es könnte auch ein Gallenröhrling sein, oder was weiß ich was hier wachsen kann. Hanna ist begeistert; ja es ist ein Steinpilz!
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Wenn man die Hüte der Steinpilze vom Sand befreit, sind sie nicht mehr rosa angehaucht, sondern einfach rot. Ich bin mir sicher, dass ich es hier mit einem Kiefernsteinpilz zu tun habe. Und dann kommt die Überraschung. Nicht weit vom Steinpilz eine Morchel, leider schon ein älteres Exemplar, sie sieht schon recht ungenießbar aus. Aber der Standort haut mich doch um, hier mitten im Nadelmischwald?? Trotzdem also nicht nur nach Hubbels und braune Kappen denken, sondern auch an gekräuseltes, dunkelbraunes, morcheliges!
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Die harte hochgedrückte Bodenschicht beinhaltet aber nicht nur Steinpilze, sondern auch Korallenpilze. Sie sind bis zu 30 cm im Durchmesser. Morcheln stehen da anders! Entzückt über diesen Fund umschleiche ich dieses Exemplar, aber noch kann ich keine zweite finden.
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Kleine Rißpilze, die Hanna zum Bestimmen mitnimmt, gelbe Knollenblätterpilze wachsen bereits. Wie mag dieser Wald im Herbst aussehen? Zur Zeit ist es knochentrocken! Aber unter der Betonschicht, sprich Waldoberfläche, scheint sich die Feuchtigkeit gut zu halten.
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Auf den Terrassentisch drapieren wir unseren Fund. Nach dem Fotoshooting ist Pilze putzen angesagt. Da ich sehr pingelig bin, das war ich im Wald schon, bleibt von der Beute etwa zwei Drittel. Ich esse halt gerne Pilze und keine laufenden Proteine.
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