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Montag 19. April 2004
Zur gewohnten Zeit wache ich auf, was ist das für ein seltsames Geräusch? Etwas klopft auf das Fensterbrett, Regen? Ich öffne alle Rollos, wau, alles nass da draußen und, oh Wunder! nicht ein paar langweilige Tropfen, sondern so richtig und es regnet immer noch. Was habe ich darauf gewartet! Jetzt wo es für das Treffen schon 5 Minuten vor 12 ist, regnet es! Ob es für das Morchelwachstum noch reicht?
Seelig sinke ich wieder ins Bett! Zwei Stunden mehr Schlaf, wie an normalen Arbeitstagen gönne ich mir trotzdem, schließlich habe ich Urlaub! Zudem muss ich mir keine Gedanken machen, dass jemand zur Pilzberatung käme! Um 9 Uhr entscheide ich mich aufzustehen, nun wird geputzt und geräumt, eingekauft, noch mal staubgewischt, das alles muss jetzt für eine Woche halten, denn für solche Arbeiten habe ich die nächsten Tage sicher keine Zeit.
Ratzfatz ist es 15:45 Uhr und ich mache mich auf um Uschi vom Bahnhof zu holen.
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Uschi kommt pünktlich an, das Wiedersehen macht große Freude. Erst fahren wir heim, es gibt Kaffee und was zum Essen, dann, tja dann müssen wir schon mal nach Morcheln schauen. Wieder besseren Wissens fahre ich mit Uschi zur Wertach.
Wir Parken das Auto und steigen aus. Da bleibe ich verduzt stehen, da hängt doch ein Besen im Baum. "Uschi, schau mal, das Gefährt von Renate ist schon da, nur unsere Hexe fehlt noch!" Wir müssen allerherzlichst lachen, Renate spielt gerne mal die Hexe und dieses Bild ist doch "der" Hinweiß, dass sie bald zu uns unterwegs ist.
Wir begeben uns auf den kleinen Spazierweg am Rand der Wertach und ich kläre Uschi auf, dass wir hier nichts zu erwarten haben. Es soll einfach ein Anschauungsspaziergang sein, wo Morcheln wachsen können, oder wie so ein Auwald auszusehen hat! Ich zeige Uschi, die Stellen, wo die Morcheln wachsen können und was macht sie? Sie findet sie, ganz süße kleine. Ja, ist es möglich, hat der Regen der letzten Nacht die Pilzchen aus dem Boden gedrückt, was bin ich happy! Den einen und anderen Winzling nehmen wir mit, stehen doch ganze Mengen, die anderen dürfen wachsen, wir werden diese Woche noch einmal kommen! Ein Waldstück oberhalb Oberbeurens suchen wir noch auf, da gibt es Spitzmorcheln am Wegrand und siehe da auch hier entdeckt Uschis Adlerauge vier kleine Spitzis!
Abends sitzen wir am PC und chatten mit denen, die in den nächsten Tagen kommen. Bettina von Rügen ist nicht mehr dabei, denn sie sitzt schon im Zug. Morgen um 10:23 ist sie hier. Später begleite ich Uschi zum Gasthof.
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Klasse, dass mich die Morcheln nicht im Stich gelassen haben. Beruhigt schlafe ich ein.
20. April, Carmen kommt. Uschi ist schon bei mir. Auf zum Bahnhof. Bettina steigt aus dem Zug, wir erkennen sie sofort. Stürmisch umarmen dürfen wir sie nicht, sie hat 20 Eier von ihren Hühnern dabei! Die Hühner kennen wir auch schon aus dem Chat, da Bettina oft von ihnen geschrieben hat. Zu viert geht es zum Gasthof, dait Bettina ihr Quartier nehmen kann. Bei mir bekommt Bettina was zu essen. Müde ist sie nicht, sie hat im Zug geschlafen, dabei ist sie schon 12 Stunden unterwegs. Trotzdem machen wir uns auf nach Morcheln zu schauen. Bei einem Supermarkt in Bad Wörishofen hoffe ich auf Mulch endlich fündig zu werden.
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Eine riesige gemulchte Fläche nehmen wir in Augenschein. Seit drei Wochen bin ich hier am Suchen und endlich heute stehen in einem Eck 5 Minimorcheln. Super sie wachsen also auch hier! Jede Menge Morchelbecherlinge drücken sich zwischen den Steinen heraus. Der Platz wird noch gut werden, leider erst nach dem Treffen! Einen weiteren morchelverdächtigen Ort suchen wir auf, einen riesigen Holzlagerplatz den habe ich auch schon länger im Auge, allerdings gab es bisher nur eine einzige Morchel und zwei Lorcheln. Mit gesenkten Köpfen schleichen wir um die Stämme.
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Zu unserer Freude gibt es Morcheln, vier bei einem der Holzstämme und vier am Rande einer Kiesgrube unter einer Fichtengruppe. 14:00 Uhr, es ist höchste Zeit heimzufahren Natschi aus Höchberg wir bald da sein. Carmen fährt zu Mam und Kind, Bettina, Uschi und ich düsen nach Kaufbeuren. Nach dem Mittagessen wollen wir uns wiedertreffen und zwar gleich im Wald, das ist für Carmen und für mich die halbe Strecke.
Als wir in den Trettachweg einbiegen, steht das Auto von Renate schon vor dem Haus. Sie war viel schneller da, als sie geplant hatte, schon vor zwei Stunden. Sie hat gleich einen Waldausflug gemacht. Pilze hat sie keine gefunden, aber fünf Hühnereier! mitten im Wald! na so was!
Nun gibt es erst mal eine große Pfanne voll Schinkennudeln. Carmen ruft an: "Wo bleibt ihr denn!" "Gleich sind wir unterwegs!"
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