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Renate und ich sind eben mit dem Frühstück fertig, da kommen die Besucher. Ich erkläre allen wo es hingeht, dabei bemerke ich, dass meine Stimme langsam versagt. Was habe ich auch die letzten Tage von morgens bis abends geredet. Uschi ist die Hilfe, sie hat super Halsbonbons dabei, die meine Stimmbänder wieder geschmeidig machen, prima! 6 km fahren wir zur Hammerschmiede. Nachdem wir geparkt haben, erkläre ich Matt wieder eine Sonderaufgabe, ich schicke ihn mit seinem Fahrrad in das obere Tal, da geht es erst hübsch bergauf und dann in ein kleines Tal. Mehrere Wege ziehen sich durch und an deren Rändern habe ich schon etliche Morcheln gefunden.
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Matt kann uns nach seiner Talrunde mit dem Fahrrad locker einholen. Er holt sein Bike vom Auto und strampelt los. Wir anderen bleiben auf ebenem Boden und gehen den Waldweg entlang. Bei den ersten Erlen begrüßen uns Prachtbecherlinge. Sie beruhigen mich sehr, wenn die wachsen dann spießen auch Morcheln! Allerdings müssen wir sehr weit in den Wald gehen, bis wir das erste Objekt entdecken. Schon sind wir alle mit der Nase auf dem Boden. Verschiedene Blickwinkel braucht man für ein kleines Terrain um die versteckten Kerlchen zu entdecken. So kauern wir am Boden entweder zum Ernten oder zum Fotografieren.
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Wer keine Ahnung von Morcheln hat, vermag diese Bilder kaum zu interpretieren. Je tiefer wir in den Verhau am Straßenrand dringen um so vergnügter werden wir, denn jede Morchel wir mit Freude begrüßt: "Morchel, da steht noch eine!" Diese kleine Ecke kenne ich als trächtiges Plätzchen seit 3 Jahren und ich bin begeistert, dass es mich auch in diesem Jahr nicht im Stich gelassen hat. Dann ziehen wir, an den alten Lagerplätzen der Baumstämme vorbei, bei denen ich etliche Jahre Unmengen Morcheln gefunden habe. Heute wächst da kein Stück mehr. "Schaut bloß mal her, ist das nicht wunderschön!" Natschi hat hinter einem alten Holzstoß einen Ast voller Prachbecherlinge entdeckt. Fürwahr, das ist eine Pracht. Die Hälfte des Astes nehmen wir mit, die andere Hälfte darf an ihren Fundort zurück. Joa möchte ein Stück mitnehmen und Uschi braucht auch welche für Ihren "Pilzprofessor" im Pilzverein. Inzwischen hat uns Matt eingeholt, leider hatte er wieder keinen Erfolg. Bald ist der Weg zu ende und geht dann zwischen Wiesen weiter, doch zuvor ist noch eine Abzweigung, die schaue ich mir an, unbekannterweise. Oh, eine Morchel!
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Beiderseits des Weges stehen sie. Sogleich geht das kauern und suchen und fotografieren wieder los. Niedrigste Gangart ist angesagt. Der Untergrund der Fundstelle ist ausgesprochen morchelig: Offenbar wurde eine Schneiße in den Wald geschlagen, mit alten Ziegel und Dachziegel aufgefüllt, davon gibt es auf alten Bauernhöfen wohl Massen, das ganze mit einigen Ladungen Kies befestigt um darauf mit dem Traktor fahren zu können und die Bäume aus dem Wald zu ziehen. Solchen Verhau lieben die Morcheln über alles. Dazu kommt noch die Rinde der geschälten Bäume, geradezu ein Festmahl für Morchelmyzelien! Dieser kurze Ausflug hat uns 60 Morcheln eingebracht. Zufrieden tippeln wir den Weg zurück. Hunger haben wir bekommen. Nachdem wir nach Oberbeuren zurückgefahren sind, machen wir uns frisch und essen im Gasthof Engel, dem Domizil meiner Gäste zu Mittag. Um 15 Uhr trifft Carmen ein. Für einen kleinen Beutezug habe ich mir einen meiner ältesten Speisemorchelplätze ausgesucht, er liegt beim Römerturm. Ich habe da schon lange nicht mehr gesucht, denn nachdem
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ich dort eine Nonne traf, die Hohe Schlüsselblumen sammelte und zwangsläufig mitbekam, dass ich da Morcheln finde, war für mich der Ofen aus. Ich habe nie wieder in diesem Eschenwald Morcheln gefunden...
Trotzdem gehe ich mit meinen Freunden dahin, leider erfolglos. Zurück beim Auto sage ich allen, dass ich den gegenüber liegenden Hang ansehen möchte. Ich stürme los, nach 20 Metern liege ich auf der Nase. "Aber hallo, Elfi kein Stress!" sage ich mir und sause weiter, allerdings vorsichtiger. Beinahe gebe ich auf, da sehe ich 2 dunkle Knubbels aus dem Hang leuchten. Der Stress war nicht umsonst! Nicht zu glauben wie schnell alle da sind, obwohl sie eben eine Ringelnatter entdeckten, die musste natürlich aufs Bild, aber mit Morcheln habe ich den Trumpf!
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Wieder geht ein toller Tag zur Neige, ach war es schön. Der gesellige Abend geht aber nur bis 22 Uhr. Nachholbedarf an Schlaf kündigt sich bei mir an. Natschi ist auch der Meinung, dass man einmal pennen muss. Ok,OK!
22:38 sagt mein Wecker. So früh gehe ich das ganze Jahr nicht ins Bett. Heute muss es sein! Morgen ...morgen gehen wir zum Supermarkt.....
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