Morcheln 2006- 3

Alle Teilnehmer des Treffens sind wohlbehalten in der Heimat angekommen. Nun ist bei mir erst mal Ruhe mit Morcheln, dabei geht die Saison erst richtig los. Bis zum 27. April kann ich meine Neugier zügeln. Zum großen Holzplatz hinter Bad Wörishofen bin ich überhaupt nicht mehr gekommen, da muss ich unbedingt hinschauen. Dazu brauche ich keine vorbereitenden Maßnahmen, ein Messer, andere Schuhe, ein Korb, solche Sachen sind immer im Auto. Nach dem Motto: Allzeit bereit! 16 Uhr ist Arbeitsschluss, schon bin ich Richtung Holzlagerstätte unterwegs. Ein wunderschöner Regenbogen begleitet meine Fahrt, das macht Hoffnung. Das Ergebnis ist ernüchternd, eine einzige Morchel steht am Rand der Kiesgrube. Das hatte ich mir anders vorgestellt.

Da ich so weit im Norden bin, könnte ich auf dem Heimweg bei meinen besten Morchelplätzen von allen vorbei schauen. Vielen dicken Wolken begegne ich auf dem Weg dorthin. Nein, bitte nicht regnen, dafür bin ich nicht ausgerüstet, die Regenkleidung hängt daheim an der Garderobe. Meine Bitte wird erhört. Klatschnass sind die Wege im Wald, aber von oben kommt kein Nachschub. Oha, da muss eben ein Wolkenbruch nieder gegangen sein, staunend sehe ich einen meiner Pilzplätze morchelunter.

Ebenso staunend ernte ich große dicke Morcheln. Haben wir die alle auf unserer letzten Exkursion hierher übersehen. Möglich, sie standen zwar am Wegrand aber gut mit altem Gras bedecket. Meiner Meinung nach wachsen diese Pilze nicht innerhalb 4 Tagen soo groß, trotz vielem Regen.

Erst am Sonntag, den 30. April, komme ich wieder in den Wald.

Eine große Rundreise ist geplant. Pilzentgegenkommend möchte ich das Wetter der letzten Woche nennen. Ausgerüstet bin ich für alle und gegen alle Unbillen. Weder brütende Sonne noch Hagel könnte mich die Morcheljagd unterbrechen lassen. Somit bleibt das Wetter durchschnittlich, ein bisschen Sonne, einige Wolken, angenehme Temperaturen. Und die Morcheln? Die sind gewachsen. Und wie!

 Der Sammeltag des Jahres läuft heute ab. Einen schönen Fund nach dem anderen mache ich. Etliche Ecken, die in den letzten Jahren etwas dürftig waren, bringen Ertrag. Einige neue Stellen, besonders Holzplätze mit vielen Fichtenzweigen bestückt, beherbergen frische große Exemplare, ich bin höchst zufrieden mit meiner Beute. 

Richtig toll finde ich diesen Fund. Morchel an Schnittholz! Vom Auto aus erspähe ich sie, weil sie so groß ist. Vor einigen Jahren fand ich das schon einmal, aber mitten im Wald. Ich war nicht ganz sicher, ob der Standort am Holz lag, oder ob die Morcheln dort sowieso gewachsen wären. Allerdings sind sie im Jahr darauf mit dem Holz verschwunden. Dieser Fund beweißt es, die Morcheln wachsen auch bei Schnittholz von Fichten.

Kein Baum weit und breit, nur Bretter, Bretter, Bretter.