Morcheltreffen 2006-1

Ostersonntag 2006 Es ist wieder soweit! Alle Morchelfreunde sind zum Treffen eingeladen. Meine Wohnung muss ich noch ein wenig überarbeiten, denn gestern musste ich nochmals in den Wald und die Lage peilen. Die Morcheln sind noch alle da, sehr gewachsen sind sie allerdings nicht. Man kann nicht alles haben. Der Sonntag vergeht mit Ostereiersuche und Kleinarbeiten.

Am Dienstag den 18.04. sollen fast alle Teilnehmer ankommen. Außer Glucki, sie kommt bereits am Montag, diesmal hat sie eine Ferienwohnung in Kaufbeuren-Neugablonz gemietet, damit sie nicht so weit hin und herfahren muss, sie hat Mama und ihre Tochter Rommy dabei. Heute kann mich Carmen wenigstens nicht aus dem Bett klingeln, sie hat eine Anreise von über 400 km und die muss sie erst mal fahren. Doch ab dem Frühstück habe ich immer ein Auge in Richtung Fenster um ihre Ankunft nicht zu übersehen. Doch dann hänge ich meinen Gedanken nach, während ich für Glucki und Co. für das Mittagessen aufdecke, ich wollte ihnen was kochen, aber Glucki sagte sie hat alles dabei, einen Kartoffelsalat hat sie dann doch nicht ausgeschlagen. Ein kleiner Schatten ist für mich über dieses Treffen gefallen meine beste Freundin, die Natschi hat abgesagt, das ist für mich schon traurig. Leute kommen aber genug acht morgen, zwei am Mittwoch und freitags nochmals zwei. Die Hütte wird ganz schön voll.

Plötzlich verspüre ich ein Kribbeln im Bauch, ich trete auf die Terrasse, ein silbergraues Auto kommt die Straße herunter, das muss Glucki sein!  Ja, sie ist es! Ich winke, dass sie in die Einfahrt zum Haus einbiegen soll, aber nein, sie fährt zwei Häuser weiter. Was soll denn das? Ich renne hinter dem Auto her, hole sie ein und will schon meckern, da steigt Carmen aus, das breiteste Grinsen im Gesicht das ich von ihr kenne und auf meine Frage, warum sie bis hierher gefahren sei, sagt sie cool: “Weil ich hier wohne!” “?Hä??” Sie deutet auf das Haus vor dem wir stehen und sagt: “Da oben ist meine Ferienwohnung!” Jetzt kapiere ich es, nix Neugablonz, hier wohnt sie bei, bei meinen Nachbaren, den Bercheres. Oh Glucki, du bist doch immer für eine Überraschung gut.

Wir verfrachten die Koffer in das neue Heim, dann gehen wir zu mir. Carmen, ihre Mama und Rommy essen erst mal. Die dickste Überraschung folgt dann. Sie schenkt mir ein Handtuch, mit dem Schriftzug: Morchelkönigin! Dieser aristokratischen Titel wurde mir im Pilzforum zugeteilt, auf Grund meiner umfangreichen Morchelfunde, die ich dort jedes Frühjahr publiziere. Ich bin total hin und weg! Danke Glucki!! *freu*

Carmen hat sich noch mehr Mühe gemacht, kleine Osterhasen- Häuschen aus gekochten Eier verzieren den Tisch, und das allseits geschätzte, von ihr selbstgemachte Griebenschmalz hat sie ebenso im Gepäck.                                                  Nachdem sich Glucki häuslich eingerichtet hat, kommt sie wieder zu mir und wir fahren auf Morchelsuche.

Die Wertach gibt noch keine Morcheln her, klar, stehen eben erst die Spitzmorcheln in den Startlöchern, wie sollen jetzt Speisemorcheln wachsen. Doch einen Standort habe ich noch, da gibt es sicher eine Morchel die kenne ich bereits und insgeheim hoffe ich, dass sie Zuwachs bekommen hat. Die Dämmerung setzt schon ein, als wir Richtung Türkheim losfahren. Bei der großen Kiesgrube gehen wir am Rande. Carmen entdeckt das Pilzchen sofort. Etwas enttäuscht bemerke ich, dass es kaum gewachsen ist und Gesellschaft hat es auch nicht bekommen.          Es ist dunkel bis wir daheim sind, ein wenig ratschen wir noch, dann ist es für Glucki Zeit ins Bett zu gehen, ihre Tochter ist eine Frühaufsteherin. Auch ich begebe mich bald in die Federn. Morgen rollt die Anreisewelle auf Hochtouren, da sollte ich fit sein.