Morcheltreffen 2006- 6

20. April. Bei herrlichem Sonnenschein versammelt sich die Truppe wieder auf meiner Terrasse. Christoph und Christian müssen heute wieder heimfahren. Gerne lässt Christoph seine Bilder da. Auch alle anderen speichern ihre Bilder auf meinem PC. Aus dieser Bilderflut kann ich dann wieder meine Homepage bestücken! Es braucht seine Zeit bis alles auf dem PC ist oder auf CD´s gebrannt, da gibt es Zeit zum Ratschen. Endlich ist alles fertig. Die Heimfahrer werden verabschiedet. Auch Saibi verlässt uns, er sagt, das Wetter wäre so super, er möchte noch an den Inn zum Angeln fahren. Alle anderen machen sich auf zum Weg bei der Hammerschmiede.

Nach einem knappen Kilometer Anmarsch leuchten am Wegesrand rote Punkte auf: Sarcoscypha austriaca, Prachtbecherlinge! Begeistert stürzt sich Andreas mit der Kamera auf diese so schönen Pilze. Auch Peter ist wieder in seinem Element. Wunderschöne Bilder entstehen. Die kleinen Töpfchen erinnern mich immer an archäologische Keramiken aus dem Altertum.

Während der länger dauernden Aufnahmen schaut sich der Rest der Truppe nach Morcheln um. Uschi ist flott unterwegs, sie weiß genau wo im letzten Jahr die Morcheln standen. Um einen alten Baumstumpf und hinten auf dem kurzen Weg bei der Rinde gab es sie. Leider sind alle Stellen morchelfrei. Also genießen wir die Sonne bei den Fischteichen. Gemächlich machen wir uns auf den Weg um die Fortschritte unserer Fotografen zu begutachten.

Plötzlich ein Ruf: Da, da ist eine Morchel! Sofort ist Andreas zur Stelle. Mit feinem Fingerspitzengefühl bringt er die Morchel zwischen den alten Grashalmen und Gestrüpp ins rechte Licht. Akribisch legt er Grashalm um Grashalm zur Seite oder entfernt dieses oder jenes altes Blättchen. Laufend kontrolliert er das Bild auf dem Kameradisplay.

Endlich scheint der Bild- ausschnitt zu passen. Noch eine Kontrolle! Dieser eine Grashalm stört noch...! Ein feiner Zug, ein kleiner Ruck, die Morchel schlägt einen Salto und landet auf dem Kopf. Oh, dieser Grashalm war um den Stiel der Morchel geschleift und Andreas hat sie damit abgeschnitten, geköpft.                      “Oh nein!!”

Aus dem Fichtenwald hinter Andreas dringt die Enttäuschung im Echo aus Andys Aufschrei an unser aller Ohr. Klar leiden wir mit ihm. Ganz große Klasse finde ich, dass er das Ergebnis seines Aufwandes tapfer dokumentiert.

Auf der Heimfahrt machen wir einen kleinen Abstecher zur Wertach. Keine Speisemorcheln, keine Flatschmorcheln sind zu entdecken, aber Anemonenbecherlinge, die Vorhut der Morcheln, spitzt bereits aus dem Boden.

Der Abend wird nach einem guten Mahl wird wieder feucht fröhlich, während wir die Bilder des Tages über das Fernsehgerät laufen lassen. Jedes Bild wird natürlich diskutiert und meist lästerlich dokumentiert, obwohl dafür nicht unbedingt ein Grund besteht. Wir pflegen einfach unsere gute Laune und unser Zusammensein.