Über den ganzen Hang bin ich kreuz und quer unterwegs, nein nicht eine Morchel wurde abgeschnitten, allerdings sind da Tritt- und Rutschspuren. Also jemand war da oben, wer weiß warum. Mein Puls ist trotz der Hitze und der Anstrengung, die der Berg immer macht, ganz normal. Beschwingt gleite ich ohne hängen zu bleiben unter den Zäunen durch. Im Auto kommen wieder Gedanken hoch, der Schorsch hätte die Morcheln gefunden, die Simone? Vielleicht nicht, schließlich waren die Pilze noch recht klein, sie ist noch nicht so geübt im Morchelfinden. Ich werde sie besuchen, sie wohnt nicht weit von hier.
Mit meinem Pilzkorb unterm Arm läute ich an der Tür von Simone und Manfred. Mit Hallo werde ich eingelassen, Simone hat die Morcheln gleich entdeckt: “Wo hast Du denn die her?” “Na, von der Steilwand!” “Was?” Sehr verdächtig dieses: WAS! Nun muss ich fragen: “Ich habe da Spuren gesehen, warst Du oben?” Leicht verlegen und etwas verdattert nicken beide mit dem Kopf: “Aber wir haben nichts gefunden, wir waren heute vormittag.”
Wusste ich es doch.....! Manfred war zum ersten Male in seinem Leben in den Morcheln und sie hatten auch den kleinen Armin dabei, kein Wunder, dass sie nichts gefunden haben. Wir verabreden zum Wochenende miteinander zum Berg zu gehen und dann schenke ich Simone die Beute, sie freut sich ganz närrisch. Noch heute wird sie Pilzauflauf machen. Eigenartig, die Pilze gönne ich ihr von Herzen, aber wenn sie mir das Finden weggenommen hätte..., irgendwo in meinem Kopf muss da eine Pilzschraube sein, zu fest, oder zu locker?
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