Einen weiteren Morchelplatz fahren wir an. Es ist ein steiler nördlich ausgelegter Hang mit Eschen, Buchen und einigen Fichten bewachsen. Hier hatte ich mir unter den Eschen Speisemorcheln vorgestellt. Aber nein um eine junge Fichte gesellen sie sich: Spitzmorcheln! Ausgesprochen dicke, schöne Exemplare. Ganz prima finde ich, dass hier mal mehrere Leute den Boden absuchen, denn einfach ist das Gelände nicht, es ist sehr steil und heute bei dem feuchten Untergrund ist man leichter dabei bergab zu rutschen, als bergauf zu gehen. Jedoch auch die vielen morcheltrainierten Augen die den Boden absuchen, finden kein weiteres Morchelvorkommen. 

Wieder zu hause, nehmen Peter und Karen meine Küche in Beschlag. Übermorgen wird karibisch gekocht und dazu müssen Hühnerteile eingelegt werden. Karen hat alle nötigen Gewürze dabei, allerdings wird frischer Korianderl gebraucht. Morgen vormittag will Peter das Kräutlein besorgen. Meine größte Schüssel wird mit Fleisch und einer bläulich schimmernden grauen Soße ebenvoll gefüllt. Dann in den Keller zum durchziehen gestellt. Wir sind schon sehr gespannt wie das schmecken wird. Der Abendbrottisch wird mit vielen feinen Sachen aufgedeckt und die Gesprächen gehen über Morchelfunde, Pilzfunde, Walderlebnisse bis hin zu Witzen. Der morgige Anlaufpunkt wird besprochen und Andreas freut sich schon darauf Prachtbecherlinge zu finden. Die gute Laune ist prächtig, bis sich die Müdigkeit einschleicht und wir uns mit überanspruchten Lachmuskeln zur Ruhe begeben.