Saar Pilztreffen 2003 - 4

Zu unseren gestrigen Pilzfunden kommen die heutigen hinzu. Viel Arbeit liegt nun auf den Tischen, die Bücher werden gewälzt und die Mikroskope mit Feinschnitten bestückt. Nacheinander bekommen die Pilze ihre Namen. Einen wolligen Birkenpilz lerne ich kennen und dass es wirklich Birkensteinpilze gibt, weiß ich jetzt auch! Mit Hilfe von Elisabeth bestimme ich mit ihr Pilze, die man makroskopisch erkennen kann. Meine beiden, ach so schönen Baumpilze sind "nur" Rotrandige Baumschwämme, also richtige Allerweltspilze. Der weiße Baumpilz, den Angelika und ich gefunden haben, erweißt sich als schwer zu benennen. Etliche Literatur ackern wir durch, bis wir wissen es ist ein Laubholzschwammporling  Spongipellis spumeus, aha?? Eben als Elisabeth und ich uns sicher sind,

was Angelika und ich da gefunden haben, taucht ein Herr Zehfuß auf. Er ist genau an diesem Pilz interessiert! Warum? Er behauptet sogar mich unsterblich zu machen wenn ich ihm die Funddaten gebe und er hätte auch noch die Macht dazu. Da ich bisher ein ganz normaler sterblicher Mensch bin, kann ich seinem Angebot nicht wiederstehen. Er bekommt die Daten und meinen Namen und den 3/4telten Pilz...! Später erfahre ich, dass er viel für die Zeitschrift "Der Tintling" schreibt. Darin werde ich in den nächsten Ausgaben intensiver blättern als bisher, damit ich meine Unsterblichkeit finde. 

Nachtrag: Frühjahr 2006, ich warte noch immer auf meine Unsterblichkeit.....

Abends sitzen viele vom Saar-Pfälzer Pilzverein noch lange an den Biertischen vor der Jugendherberge, klar sitze ich mit. Je weiter die Uhrzeiger laufen kapiere ich den Saarländischen Dialekt z.B.: "Han ich doch des net gebrucht." verstehe ich sofort. Irgendwann fordert Geist und Fleisch Ruhe und wir trollen uns ins Bett. Zum Frühstück muss ich trotzdem raus, der Kaffee lockt. Danach gönne ich mir noch zwei Stunden Schlaf. Das Mittagessen nehme ich noch mit, dann heißt es Tschüss sagen, liegen doch 500 Kilometer Autofahrt vor mir.                                                       13 Uhr, 56 km weit, bis Kaiserslautern bin ich gekommen. Autobahntotalsperrung! Zwei Stunden stop and go.

An dieser Strecke entdecke ich mitten in der Stadt diesen Pilz auf einem Mittelstreifen! Zum fotografieren reicht die Zeit, aussteigen traue ich mich nicht, ich will ja keinen zusätzlichen Stau erzeugen. Um 15:30 Uhr kann ich wieder Gas geben und um 18:30 bin ich zuhause. Das waren wieder vier herrliche Tage ganz nach meinem Geschmack. Schöner als drei Wochen Strand oder so... Ach ja, unsterblich bin ich auch noch geworden...., oder nicht....!

An dieser Stelle an alle Saarländer und Pfälzer : Herzliche Grüße aus Bayern!